S-09 Konzept gegen Altersarmut bei ausländischen Senior:innen und Menschen mit internationaler Familiengeschichte

Status:
Überweisung

Wir fordern die NRWSPD auf, ein Konzept zur Bekämpfung von Altersarmut bei ausländischen Senior:innen und Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu erarbeiten und dieses auf allen Ebenen einzubringen.

Begründung:

 

Die Armutsgefährdungsquote lag im Jahr 2019 bei Menschen mit internationaler Familiengeschichte bei 27,8 % und bei Menschen ohne internationale Familiengeschichte bei 11,7 %.

 

Besonders gefährdet sind Menschen mit internationaler Familiengeschichte im Alter von Armut. Eine Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung ergab schon im Jahr 2011, dass 41,5 Prozent der ausländischen Senior:innen armutsgefährdet waren. Bei deutschen Rentner:innen waren es hingegen 13,3 Prozent.

 

Das ergibt sich aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits können ausländische Arbeitskräfte, die wir so dringend benötigen, weniger Beitragsjahre in die deutsche Rentenkasse einzahlen, andererseits gibt es den „Migration Pay Gap“: Laut einer Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, zu diesem noch wenig erforschten Thema, betrug die Lohnlücke zwischen Deutschen und Ausländer:innen im Jahr 2015 bereits 17,6 % und die Lohnlücke von eingebürgerten Deutschen zum Rest der deutschen Bevölkerung 16,4 %.

 

Insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft ist es ratsam, Konzepte zur Bekämpfung von Altersarmut bei ausländischen Senior:innen und Menschen mit internationaler Familiengeschichte parat zu haben, denn wir brauchen Einwanderung, um unseren Wohlstand zu wahren. Doch die Menschen, die unseren Arbeitsmarkt bereichern, können in der Regel nicht so viele Beitragsjahre ansammeln, so dass ein Abrutschen in die Grundsicherung droht.

Empfehlung der Antragskommission:
Überweisung an den Landesvorstand
Beschluss: Überweisung an den Landesvorstand
Text des Beschlusses:

Wir fordern die NRWSPD auf, ein Konzept zur Bekämpfung von Altersarmut bei ausländischen Senior:innen und Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu erarbeiten und dieses auf allen Ebenen einzubringen.

Beschluss-PDF: