B-21 Berufsorientierung verbessern - Fachkräfte sichern

Um dem bereits schon gravierenden Fachkräftemangel entgegen zu steuern, muss die Berufsorientierung deutlich verbessert werden. Dies beinhaltet im Einzelnen:

  • Wissenschaftliche Evaluierung KAOA hinsichtlich der Wirksamkeit und Zielgruppengenauigkeit
  • Praktika ausweiten / Sozialpraktikum / Flexibilisierung der Praktikumszeiten
  • Kontakte zu Unternehmen/Betrieben frühzeitig herstellen
  • flexible und passgenaue individuelle Beratungsangebote und Begleitstrukturen für Jugendliche innerhalb und außerhalb von Schule
  • Förderung von Berufsorientierungspartnerschaften von Schulen/Klassen mit  (Handwerks-)betrieben
  • die Verankerung des Themas Berufliche Orientierung in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte
Begründung:

 

Ab dem Schuljahr 2012-2013 wurde das Übergangssystem “Kein Abschluss ohne Anschluss” sukzessive bis 2018 eingeführt, um Jugendlichen die Berufs- und Studienwahl zu erleichtern.

Dennoch wird jede 4. Ausbildung vorzeitig abgebrochen, ein Drittel der Studierenden brechen ihr Bachelorstudium ab. Die Gründe hierfür sind sicherlich vielfältig – ein nicht zu unterschätzender Grund ist die falsche Wahl der Ausbildung oder des Studienfachs bzw. der gewählten Laufbahn. Vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Ansteigens des Fachkräftemangels ist jeder Abbruch einer zu viel. Hier muss dringend und zeitnah entgegengesteuert werden.

 

Welche Wirksamkeit KAOA auf den Übergang Schule-Beruf/Hochschule für Schüler*Innen hat, wurde bisher nicht wissenschaftlich evaluiert. Festgelegte Standards für alle weiterführenden Schulen sind zwar hilfreich, ob sie jedoch ausreichend sind oder ob doch wieder das Engagement der einzelnen Schule benötigt wird durch zusätzliche Maßnahmen die vorgegebene Berufsorientierung sinnvoll zu ergänzen, darüber gibt es keine Erkenntnisse.

 

Jugendliche beklagen, dass die schulische und außerschulische Beratung gut ist, für diejenigen die bereits wissen, in welche Richtung ihre berufliche Laufbahn geht. Was nach wie vor fehlt ist genügend Zeit und Gelegenheit sich auszuprobieren (Praktika), direkter Kontakt zu Unternehmen und Betrieben (z.B. durch Ausbildungsbörsen/ -messen) und eine kontinuierliche Begleitung, Beratung und Unterstützung bei den Übergängen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme
Beschluss: Annahme
Text des Beschlusses:

Um dem bereits schon gravierenden Fachkräftemangel entgegen zu steuern, muss die Berufsorientierung deutlich verbessert werden. Dies beinhaltet im Einzelnen:

  • Wissenschaftliche Evaluierung KAOA hinsichtlich der Wirksamkeit und Zielgruppengenauigkeit
  • Praktika ausweiten / Sozialpraktikum / Flexibilisierung der Praktikumszeiten
  • Kontakte zu Unternehmen/Betrieben frühzeitig herstellen
  • flexible und passgenaue individuelle Beratungsangebote und Begleitstrukturen für Jugendliche innerhalb und außerhalb von Schule
  • Förderung von Berufsorientierungspartnerschaften von Schulen/Klassen mit  (Handwerks-)betrieben
  • die Verankerung des Themas Berufliche Orientierung in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte
Beschluss-PDF: