B-22 Chancengleichheit durch frühkindliche Bildung

Die NRW SPD wird aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass die Landesregierung und die Bundesregierung ihre finanziellen Mittel für die frühkindliche Bildung endlich bedarfsgerecht ausbauen.

Kita, Schule und Einrichtungen, welche Kinder betreuen, müssen finanziell und personell so ausgestattet werden, dass sie den Bedürfnissen jedes Kindes gerecht werden können. Betreuungsplätze müssen ausgebaut und Fachkräfte ausgebildet werden, damit jedes Kind eine Betreuungseinrichtung besuchen kann. Kinder, welche momentan noch keinen Platz in einer Tageseinrichtung haben, müssen außerhalb der Betreuungseinrichtungen gefördert werden. Dazu müssen aufsuchende Strukturen entwickelt und ausgebaut werden, um die Familien zu beraten und zu entsprechenden Angeboten zu lotsen.

Begründung:

 

1. Die Forderung nach besserer finanzieller und personeller Ausstattung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ist von grundlegender Bedeutung, um eine hohe Qualität in der Erziehung, Bildung und Betreuung zu gewährleisten. Jedes Kind hat individuelle Bedürfnisse, die eine differenzierte pädagogische Betreuung erfordern. Es reicht nicht aus, Kinder einfach nur „unterzubringen“. Stattdessen benötigen sie eine Umgebung, die ihre persönliche Entwicklung fördert. Dazu gehört auch die Befähigung des Personals durch adäquate Qualifizierung und Weiterbildung. Zudem reduziert eine angemessene Personalausstattung den Betreuungsschlüssel, was den individuellen Bedürfnissen der Kinder zugutekommt.

 

2. Die außerhalb von Betreuungseinrichtungen lebenden Kinder sollten in den Fokus von Fördermaßnahmen rücken. Diese können durch aufsuchende Strukturen, z.B. mobile Beratungsstellen oder digitalen Beratungsangeboten erreicht werden. Es ist wichtig, dass alle Familien Zugang zu Bildungs- und Betreuungsangeboten haben, unabhängig davon, ob sie einen Betreuungsplatz haben oder nicht. Besonders Familien ohne Betreuungsplatz sollten vorrangig unterstützt werden, da diese häufig weniger Zugang zu Förderangeboten und Beratungsdiensten haben.

 

3. Familien spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Kindes. Sie sind die ersten Bezugspersonen und somit die primären Bildungspartner. Durch Beratungsangebote können sie in ihrer Erziehungsarbeit unterstützt und gestärkt werden. Zudem fördert die Einbeziehung der Familienangehörigen in Aktivitäten die Bindung zwischen ihnen und den Betreuungseinrichtungen, was eine optimale Förderung der Kinder begünstigt.

 

4. Der Ausbau von Betreuungsplätzen und die Ausbildung von Fachkräften ist ein zentraler Baustein, um jedem Kind den Zugang zu qualitativer Frühbildung zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass jede Familie, unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrer finanziellen Situation, Zugang zu Betreuungsangeboten hat. Durch die Ausbildung von mehr Fachkräften kann auch die Qualität der Betreuung verbessert werden.

 

5. Familien in Armut oder mit Migrationshintergrund stehen oft vor zusätzlichen Herausforderungen bei der Integration in das Bildungssystem. Daher ist es wichtig, sie besonders zu berücksichtigen. Diese Familien können durch eine frühe und qualitativ hochwertige Betreuung ihrer Kinder besonders profitieren. Dies kann helfen, Bildungsungleichheiten abzubauen und allen Kindern gleiche Startchancen zu ermöglichen. Es ist zentral, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem familiären Hintergrund, die gleichen Chancen auf eine gute Bildung und Betreuung haben.

Empfehlung der Antragskommission:
Erledigt durch die Annahme von B-12