V-02 Der ÖPNV muss sexy sein! - Verbesserungen für den ÖPNV in Remscheid

Ein zukunftsfähiger ÖPNV in Remscheid ist für den Klimaschutz und die Verkehrswende sehr wichtig. In Remscheid ist der Busverkehr der Kern des ÖPNV und muss daher attraktiver gestaltet werden. Die Erfahrungen des „9€-Ticket“ zeigen, dass die Menschen auf den ÖPNV umsteigen wollen.

Hierzu muss das Angebot des Busverkehrs an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden, insbesondere die Anbindung in die Nachbarstädte.

In den letzten Monaten ist jedoch die Zuverlässigkeit des Busverkehrs durch Personalmangel stark zurückgegangen. Viele Busfahrten fallen kurzfristig aus, teils mehrere Fahrten hintereinander, so dass manche Gebiete mehrere Stunden vom ÖPNV abgeschnitten sind. Das ist besonders für Menschen in den Randbezirken sehr ärgerlich, da dort kaum Ausweichmöglichkeiten auf andere Linien bestehen.

 

Wir fordern im Zuge der bevorstehenden Neuaufstellung des Nahverkehrsplans:

 

  1. Die Taktung des Personennahverkehrs soll besser an die S7 angepasst werden.
  2. Die Einführung von Expressbussen in Nachbarkommunen und -kreise soll die Attraktivität steigern.
  3. Die Erweiterung des Busangebots nach Solingen (Zentrum), z.B. in Form von Expressbussen.
  4. Die Nachtexpresslinien sollen statt wie bisher um 21 Uhr erst kurz vor Mitternacht beginnen.
  5. Das Angebot des AST (Anruf-Sammel-Taxi) und On-Demand-Busse soll in den Randgebieten Remscheids ausgebaut werden. Über diese Angebote soll öffentlich besser informiert werden.
  6. Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll durch eine auskömmliche Finanzierung des ÖPNV durch das Land NRW sichergestellt werden.
  7. Ein besseres Management der aktuellen Fahrtausfälle, so dass die Fahrtausfälle besonders in den Randgebieten außerhalb der Innenstadt reduziert
    werden.
  8. Die Stadt Remscheid soll sich beim Land bzw. VRR für eine bessere Bahnverbindung in das Ruhrgebiet (Bochum, Dortmund etc.) einsetzen.
Begründung:

 

Seit dem Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2007 und der darauffolgenden Umsetzung ist keine Weiterentwicklung mehr erfolgt. Das „9€-Ticket“ wurde in Remscheid sehr stark in Anspruch genommen. Dadurch wurden die Defizite des ÖPNV ersichtlich. Die Nachfrage ist eindeutig vorhanden. Nur das Angebot muss angepasst werden. Der Beschlusstext ist hier jedoch nur ein Anfang, um die Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Das Ziel ist es, die Nachfrage zu stetig zu steigern und das Angebot qualitativ und nachhaltig auszubauen. Dies sorgt auch für eine Steigerung der Attraktivität der Stadt als Wohnort und hilft Pendlern nachhaltig mobil zu sein. Hier ist insbesondere die Bahnverbindung von Remscheid ins Ruhrgebiet (Bochum, Dortmund etc.) dringend verbesserungswürdig, damit Pendler eine wirkliche Alternative zum Auto haben. Während eine Fahrt mit dem Auto ins Ruhrgebiet 30-45 Minuten dauert, benötigt man mit Bus und Bahn 1,5 bis 2,5 Stunden.

 

Ein weiteres Beispiel für eine notwendige Attraktivitätssteigerung des ÖPNV ist die Busverbindung nach Solingen. Von Remscheid gibt es aktuell nur zwei Verbindungen bis nach Solingen-Burg, die meistens nur stündlich fahren. Es fehlt jedoch an weitergehenden, regelmäßigen Verbindungen bis ins Zentrum Solingens (Mitte, Grünewald, Ohligs) als Ergänzung zum Angebot der S7. Die S7 ist derzeit die einzige Direktverbindung in das Solinger Zentrum. Aber auch diese Verbindung ist oft in Form von Fahrtausfällen und Verspätungen unzuverlässig. Pendelnde stehen dann vor einem großen Problem, wenn sie darauf angewiesen sind, in Solingen eine entsprechende Bahnlinie in andere Städte zu nehmen oder in Solingen arbeiten. Darum wäre es generell sinnvoll, eine Busdirektverbindung, vorzugsweise als eine Expressverbindung mit wenigen zentralen Stopps, vom Remscheider Zentrum ins Solinger Zentrum zu schaffen (wenn benötigt auch unter Einbindung der Bahnhöfe Lennep und Lüttringhausen). Die Verbindung soll idealerweise auf dem Weg an den Bahnhöfen Solingen Grünewald, Mitte, aber insbesondere am Hauptbahnhof Solingen halten, was zusätzlich auch das Fahrgastaufkommen in den zu Stoßzeiten häufig überfüllten Zügen der S7 verringern würde.

Besseres Management der Fahrtausfälle:

Durch den Busfahrer-Mangel fallen aktuell in den außenliegenden Bezirken von Remscheid immer häufiger die Busse aus. Leute kommen zu spät zu ihren Terminen, Schüler zu spät zum Unterricht, weil die Linien bis zu mehreren Stunden hintereinander ausfallen. Währenddessen fahren die Busse in der Innenstadt in einem regelmäßigen 20 Minuten Takt und sind nicht viel voller als in den Außenbezirken.

Empfehlung der Antragskommission:
Ablehnung