B-03 Qualität für den Ganztag – Fokus auf die Schülerinnen und Schüler richten

Status:
Überweisung

Die SPD Siegen-Wittgenstein begrüßt, dass die SPD-Landtagsfraktion einen Antrag zur Familien- und Bildungsoffensive im Landtag gestellt hat und hierin die Ausarbeitung eines Ganztagsgesetzes fordert. Um Chancengleichheit für alle Kinder zu gewährleisten, bedarf es einer vorbeugenden und vorausschauenden Familien- und Bildungspolitik. Dazu zählt insbesondere, landeseinheitliche Standards für die Qualität im Ganztag zu setzen als Grundlage für die pädagogische und organisatorische Arbeit. Folgende Parameter sind zu beachten:

 

  • Der Fokus liegt auf den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. Alle Maßnahmen werden aus dem Blickwinkel der Kinder betrachtet und Inhalte der Angebote sollen mittels altersgerechter Partizipationsangebote entwickelt werden.
  • Zeiten von Unterricht, Lern- und Hausaufgabenphasen sowie Freizeitaktivitäten sind zeitlich und inhaltlich aufeinander abzustimmen, Erkenntnisse zu altersspezifischen Entwicklungen müssen dabei einbezogen werden. Somit sind der bisher überwiegend schulische Vormittag und die überwiegend nachmittägliche Betreuung enger zu verzahnen.
  • Individuelle Interessen der Kinder in musikalischen, künstlerischen, sportlichen und/oder technischen Bereichen sollen durch entsprechende Angebote auch in Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen aus dem Sozialraum gestärkt werden. Für die außerschulischen Partner dürften keine bürokratischen Hürden aufgebaut werden.
  • Längere Zeiten in der Schule mit einem Wechsel an Anspannungs- und Entspannungsphasen benötigen zwingend eine höhere Aufenthaltsqualität. Innenräume und Außenbereiche sind als Lern-, Lebens- und Bewegungsraum partizipativ so zu gestalten, dass sie multifunktional nutzbar und von den Schülerinnen und Schülern als Wohlfühlort wahrgenommen und angenommen werden.
  • Es werden Teams aus Lehrkräften, Betreuungspersonal, Fachberatung und ggfs. Schulsozialarbeit gebildet, die gemeinsam individuelle Pläne schreiben, um die Kompetenzen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu entwickeln. Die jeweils erreichten Ziele werden im Gespräch mit den einzelnen Kindern gesetzt und reflektiert.
  • Die Ausstattung mit Lehrkräften und Betreuungskräften wird erhöht sowie qualifiziertes Personal eingesetzt, um mehr Zeit für gemeinsame Planungen zu schaffen sowie den Blick auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes zu werfen. Im Ganztagsbereich müssen Stellen entfristet und verlässliche Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden geschaffen werden, um eine Professionalisierung der Teams zu gewährleisten.
  • Die Teilnahme an OGS-Angeboten sowie gesundem Mittagessen muss gebührenfrei sein.
  • Um Qualität für den Ganztag nachhaltig zu erreichen, ist die Finanzierung über den Bund und das Land abzusichern.
Begründung:

 

Ab dem Jahr 2026 besteht für Grundschulkinder der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Bereits jetzt müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass nicht nur im interkommunalen Vergleich, sondern selbst innerhalb kleinerer Gemeinden mit wenigen Grundschulen die Ausgestaltung des Ganztags ganz unterschiedlich abläuft und sich Schulträger, Schulleitungen und Betreuungsträger mit der gemeinsamen Entwicklung von Qualitätsstandards schwertun. Auch ein Nebeneinander zwischen Schule und Betreuung in der OGS darf es nicht mehr geben. Viel zu häufig wird zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als zu erreichendes Ziel bei der Ausgestaltung des Ganztags genannt. Vielmehr sollten die Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt stehen, der Offene Ganztag ist Türöffner, Haltgeber und Möglichmacher zugleich. Landeseinheitliche Standards sind dringend geboten, die Umsetzung muss personell und finanziell hinterlegt werden. Dazu muss ein Ganztagsgesetz erarbeitet und beschlossen werden.

Empfehlung der Antragskommission:
Überweisung an die Landtagsfraktion
Beschluss: Überweisung an die Landtagfraktion
Text des Beschlusses:

Die SPD Siegen-Wittgenstein begrüßt, dass die SPD-Landtagsfraktion einen Antrag zur Familien- und Bildungsoffensive im Landtag gestellt hat und hierin die Ausarbeitung eines Ganztagsgesetzes fordert. Um Chancengleichheit für alle Kinder zu gewährleisten, bedarf es einer vorbeugenden und vorausschauenden Familien- und Bildungspolitik. Dazu zählt insbesondere, landeseinheitliche Standards für die Qualität im Ganztag zu setzen als Grundlage für die pädagogische und organisatorische Arbeit. Folgende Parameter sind zu beachten:

  • Der Fokus liegt auf den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. Alle Maßnahmen werden aus dem Blickwinkel der Kinder betrachtet und Inhalte der Angebote sollen mittels altersgerechter Partizipationsangebote entwickelt werden.
  • Zeiten von Unterricht, Lern- und Hausaufgabenphasen sowie Freizeitaktivitäten sind zeitlich und inhaltlich aufeinander abzustimmen, Erkenntnisse zu altersspezifischen Entwicklungen müssen dabei einbezogen werden. Somit sind der bisher überwiegend schulische Vormittag und die überwiegend nachmittägliche Betreuung enger zu verzahnen.
  • Individuelle Interessen der Kinder in musikalischen, künstlerischen, sportlichen und/oder technischen Bereichen sollen durch entsprechende Angebote auch in Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen aus dem Sozialraum gestärkt werden. Für die außerschulischen Partner dürften keine bürokratischen Hürden aufgebaut werden.
  • Längere Zeiten in der Schule mit einem Wechsel an Anspannungs- und Entspannungsphasen benötigen zwingend eine höhere Aufenthaltsqualität. Innenräume und Außenbereiche sind als Lern-, Lebens- und Bewegungsraum partizipativ so zu gestalten, dass sie multifunktional nutzbar und von den Schülerinnen und Schülern als Wohlfühlort wahrgenommen und angenommen werden.
  • Es werden Teams aus Lehrkräften, Betreuungspersonal, Fachberatung und ggfs. Schulsozialarbeit gebildet, die gemeinsam individuelle Pläne schreiben, um die Kompetenzen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu entwickeln. Die jeweils erreichten Ziele werden im Gespräch mit den einzelnen Kindern gesetzt und reflektiert.
  • Die Ausstattung mit Lehrkräften und Betreuungskräften wird erhöht sowie qualifiziertes Personal eingesetzt, um mehr Zeit für gemeinsame Planungen zu schaffen sowie den Blick auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes zu werfen. Im Ganztagsbereich müssen Stellen entfristet und verlässliche Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden geschaffen werden, um eine Professionalisierung der Teams zu gewährleisten.
  • Die Teilnahme an OGS-Angeboten sowie gesundem Mittagessen muss gebührenfrei sein.
  • Um Qualität für den Ganztag nachhaltig zu erreichen, ist die Finanzierung über den Bund und das Land abzusichern.
Beschluss-PDF: