Die SPD-Landtagsfraktion NRW wird aufgefordert, sich für ein umfassendes und verlässliches Konzept, angelehnt an das bisherige Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, einzusetzen und eine Förderrichtlinie auf NRW-Ebene anzustreben, die schnellstmöglich Planungs- und Finanzierungssicherheit für Kitas, Beschäftigte, Träger, Kinder- und Familien gibt.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) startete im Januar 2016 das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“. Im Jahr 2017 wurden die Mittel verdoppelt und neue Kitas in das Programm aufgenommen. Mittlerweile ist jede zehnte Kita eine Sprach-Kita: Über 6.000 Sprach-Kitas arbeiten bundesweit zusammen mit rund 500 Fachberatungen daran, alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Eltern zu stärken. (https://sprach-kitas.fruehe-chancen.de/fileadmin/PDF/Sprach-Kitas/210122_Flyer_Bundesprogramm_Sprach-Kitas_BF.pdf)
Das Programm wird noch bis Ende 2022 fortgesetzt und dann nicht mehr aus Bundesmitteln finanziert. Der Wegfall des Programms ohne Ersatz würde nicht nur zu Lasten der Inklusions-und Integrationsarbeit gehen, sondern zudem zu einem massiven Verlust von gut qualifizierten Fachkräften in der Sprachbildung führen. Allein im Kreis Kleve wären von der Streichung 18 Fachkräfte betroffen.
Wir als SPD haben uns im Bundes- und Landeswahlprogramm sowie in der parlamentarischen Arbeit deutlich für den Anspruch an mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung mit dem Ziel von besseren Arbeitsbedingungen und keiner zusätzlichen Belastung für Familien eingesetzt. Nun gilt es, sich auf allen Ebenen für eine zeitnahe und verlässliche Förderung von Sprach-Kitas auf NRW-Ebene einzusetzen. Wir verstehen Sprachförderung nicht als ein befristetes Projekt, sondern als einen essenziellen Bestandteil der frühkindlichen Bildung. Die Beschäftigten kommen schon jetzt an ihren Belastungsgrenzen. Die Corona-Pandemie hat die Herausforderungen für alle Beteiligten noch verstärkt. Die Sprach-Kitas brauchen umgehend langfristige Planungs- und Finanzierungssicherheit über 2022 hinaus.
Ein Verweis auf die angespannte Haushaltslage durch das FDP-geführte Bundesfinanzministerium darf nicht zu Lasten der Kinder, Familien, Beschäftigten und Träger gehen.
Deshalb erwarten wir, dass die Länderparlamente umgehend handeln und Konzepte entwickeln. Mit dem Wissen, dass die SPD-Fraktion im Landtag NRW sich ebenfalls für die Qualität in der frühkindlichen Bildung und die Unterstützung der Beschäftigten einsetzt, stellen wir diesen Antrag, um auch deutlich zu machen, dass wir auf kommunaler Ebene alles dafür tun, die Sprachförderung weiter zu sichern.