Beste Betreuung
Für tausende Grundschulkinder gibt es keinen OGATA-Platz. Die angespannte Betreuungssituation stellt die Eltern vor große Herausforderungen. Es gibt angesichts einer geringen OGATA-Betreuungsquote und langen Wartelisten enormen Handlungsbedarf. Hinzu kommt, dass die Große Koalition in Berlin beschlossen hat, mit einem Rechtsanspruch auf Betreuung die Situation von Grundschulkindern und Eltern zu verbessern. Langfristig wollen wir Grundschulen Richtung Ganztagsschulen entwickeln und noch stärker vernetzen. In den Ganztagsgrundschulen muss Zeit und Raum für Sozialarbeit sein, um Familien insgesamt zu unterstützen. Wir verstehen Ganztagsbetreuung nicht nur als Bildungsarbeit, sondern auch als niederschwelliges und präventives Jugendhilfeangebot. Wichtig dabei ist ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Förder- und Bewegungsangeboten, musischen Angeboten und Erholungsphasen, die Kinder frei gestalten können.
Auch wollen wir gewährleisten, dass die Elternbeiträge für die gewünschte Betreuungsform auch für untere Einkommensarten bezahlbar sind. Während die Elternbeiträge für das Angebot der OGS einkommensabhängig gestaffelt sind, gibt es in den anderen Betreuungsformen häufig keine soziale Staffelung der Beiträge. Diese werden durch die Träger erhoben.
Wir fordern:
- Eine stärkere Verbindlichkeit der Betreuung
- Die OGATA muss als Teil der Schule gesehen werden, Verzahnung der OGATA mit Schule, Kooperation der Lehrer*innen mit OGATA-Mitarbeiter*innen
- Ein präventives, niederschwelliges Jugendhilfeangebot
- Die Gruppengröße von 25 Kindern muss zur Regel werden, ggfs. Reserveplätze für akute Fälle
- Wir brauchen ein OGATA-Gesetz, das Mindeststandards im Bereich der Ganztagsbetreuung setzt
- Kooperationsverbot abschaffen, um Kommunen bei der Finanzierung zu unterstützen
- Ein verpflichtendes Mittagessen, der Beitrag soll Pauschal über die Elternbeiträge erhoben werden
- Die Ausdehnung der Betreuungszeit bis 17 Uhr
Beste Beschäftigung
Es wird noch eine große Herausforderung sein, NRW-weite Qualitätsstandards für die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern zu schaffen. Der Bund ist in der Pflicht endlich das sogenannte Kooperationsverbot abzuschaffen, damit Geld direkt in den OGATA-Ausbau fließen kann. Wir dürfen die Kommunen nicht mit den laufenden Personalkosten alleine lassen. Wir müssen die Gehälter einmal anheben und dann jährlich mit der allgemeinen Tarifentwicklung steigen lassen, wenn wir noch gutes Personal für diese wichtige Aufgabe finden wollen. Durch neue Aufgaben in der Arbeit mit Familien und der Vorbereitung der Ganztagsbetreuung wollen wir den Beschäftigten auch eine Perspektive abseits der Teilzeitfalle bieten. Wir wollen die Arbeitsbedingungen von Betreuerinnen und Betreuern im Ganztag spürbar verbessern: Die Option auf eine Beschäftigung in Vollzeit muss zur Regel werden.
Wir fordern:
- Die Flexibilisierung des Personalschlüssels, Möglichkeiten für Vertretungssituationen schaffen, Fortbildungsmöglichkeiten müssen in den Personalschlüssel eingerechnet werden
- Angemessene Sozialräume für Mitarbeiter*innen
- Die Konkurrenz bei Beschäftigung KiTa und OGS darf nicht weiter zunehmen
- Die Bezahlung von Mitarbeiter*innen: Tarifbezahlung von OGATA-Mitarbeiter*innen muss an den TVÖD angegliedert werden, um Attraktivität zu erhöhen
- Vernetzung mit anderen Angeboten der Jugend- und Familienhilfe, um MitarbeiterInnen Vollzeitjobs anbieten zu können
- Ergänzende Küchenkräfte ab 3 OGATA-Gruppen an einem Standort
- Das Anerkennungsjahr für Erzieher*innen und Soziale Arbeit in der OGS ermöglichen, Orientierung an Kibiz bei Anrechnung (1/3 als Fachkraft)
- Die Praxisintegrierte Ausbildung stärken
Beste Ausstattung: Klassenzimmer zukunftsfähig machen!
Kinder werden in vielen Grundschulen unterrichtet, die aus einer Zeit stammen, in der die Pädagogik anderen Zielen und Methoden folgte. Grundschulen brauchen heute mehr als einen Klassenraum für eine Klasse, um vernünftig arbeiten zu können. Diesen Ansprüchen, die mit der Einrichtung von ganztägiger Betreuung noch wachsen, entspricht heute kaum ein Grundschulgebäude. Die multifunktionale Nutzung von Klassenräumen ist in diesem Zusammenhang eine konsequente Folge. Diese Überlegung reicht aber nicht aus, um die Grundschulen zukunftsfähig zu machen. Deshalb fordern wir, dass je Standort eine Bedarfsanalyse mit dem Ziel gemacht wird, ein Raumkonzept zu erarbeiten, das den Standortbedingungen angepasst ist. Dass dieses Raumkonzept nicht alle Wünsche erfüllen wird, ist uns klar, da auch weiterhin die Ressourcen begrenzt sind.
Es trägt zum Gelingen des Projektes „Grundschulgebäude für die Zukunft fit machen“ bei, wenn in einem Workshop mit Schulaufsicht, Schulleitungen, Personalrat, Schulverwaltung, Bauverwaltung, Feuerwehr, BetreuungsmitarbeiterInnen und Schulausschuss externe Experten eine möglichst große Vielfalt von Anregungen und Hinweisen zur Anpassung von Schulgebäuden an geänderte Anforderungen einbringen können.
Wir fordern:
- WLAN an Schulen, Voraussetzung für frühe Medienkompetenz
- Flexiblere Raumkonzepte
- Sanierung und Modernisierung von Grundschulgebäuden über die Schaffung von reinen Betreuungsräumen hinaus
Erledigt durch Annahme von L-04 in Fassung Antragskommission