B-03 Digitaler Support

Status:
Annahme mit Änderungen

Die NRWSPD setzt sich dafür ein, dass an jeder Schule eine Stelle „Digitaler Hausmeister“ geschaffen wird, die mit einem IT-Spezialisten besetzt wird und folgende Aufgaben umfasst:

 

  • Überprüfung und, falls notwendig, Vorschläge zur Erweiterung des Bestandes an elektronischen Geräten in der Schule
  • Wartung von elektronischen Geräten, was die folgenden Dinge einschließt: die Aktualisierung der Betriebssysteme, die Überprüfung und ggfs. Aktualisierung der vorhandenen Software, das Aufspielen von neuer Software, wenn Lehrkräfte diese benötigen, die Löschung unerwünschter Inhalte, die Einleitung notwendiger Reparaturen sowie das Erstellen von Bestelllisten zur Weitergabe an die zuständigen Stellen
  • Installation der vom Lehrerkollegium benötigten Software auf neu angeschafften Endgeräte
  • regelmäßige Überprüfung der Endgeräte auf Funktionalität
  • Einrichtung und Pflege eines sicheren Netzwerks
  • Erstellung von „Blacklists“ und „Whitelists“ sowie deren Übertragung auf die Endgeräte, um die Sicherheit der Endgeräte und des digitalen Schulsystems zu gewährleisten
  • Funktion als Ansprechpartner vor Ort für Lehrkräfte bei Problemen mit elektronischen Geräten, wozu auch gehört, kurzfristige Lösungen zu schaffen, damit die Lehrkraft den Unterricht durchführen kann
Begründung:

 

Man stelle sich folgende Situation vor: Ein Arbeitnehmer einer großen Firma kommt an seinen Arbeitsplatz. Seinen Laptop hat er dabei, denn darauf hat er zu Hause noch eine Präsentation für ein großes Meeting vorbereitet. Als er ankommt, stellt er fest, dass der Laptop sich nicht mehr mit der Docking-Station verbindet und er seine Präsentation nicht aufrufen kann. Das fällt allerdings erst kurz vor Beginn auf. Da die Firma versucht, Kosten, wo nur möglich, zu sparen, gibt es keine echte IT-Abteilung im Unternehmen, sondern zwei Mitarbeiter der Firma wurden damit beauftragt, in diesen Dingen fit zu sein. Der eine ist aber nicht im Hause, da er einen Mitarbeiterausflug hat, der andere hält gerade ein eigenes wichtiges Meeting. Da sich das Problem nicht lösen lässt, greift er auf ein Whiteboard zurück, ruft die Präsentation auf seinem Laptop auf und malt die verschiedenen Seiten der Präsentation auf. Analog.

 

Jetzt stelle man sich zusätzlich vor, die Haupttätigkeit aller Mitarbeitenden bestünde darin, Präsentationen zu planen, vorzutragen und sicherzustellen, dass die Teilnehmer die Inhalte behalten.

 

Dieses Beispiel hört sich absurd an, ist aber Alltag an deutschen Schulen. Während die Digitalisierung immer für ihre Möglichkeiten angepriesen wird und wie viele Arbeitsplätze diese schaffen soll, wird dieses Versprechen gerade im Bildungssystem nicht eingehalten. Statt an einer praxisorientierten Lösung zu arbeiten, werden Lehrkräfte, die eine gewisse Affinität mit Computersystemen haben, dazu genötigt, die IT ganzer Schulen zu verwalten und werden, obwohl dieses Thema unglaublich komplex ist, vielfach mit nur drei Stunden Zeit pro Woche (!) abgespeist. Aufgrund des akuten Lehrkräftemangels sind diese Stunden zumeist sogar Überstunden.

 

Das zeigt vor allem, dass viele einfach noch nicht begriffen haben, dass Informationstechnik hochkomplex ist. Um sich davon zu überzeugen, wie komplex Informationstechnik tatsächlich ist, reicht ein Blick darauf, wie viele Ausbildungsberufe und Studiengänge es heute – nur für diesen Bereich – gibt.

 

Auch sollte das Problem dezentral gelöst werden. Eine zentrale Lösung hätte den Nachteil, dass die Probleme der Lehrkraft nicht sofort bearbeitet werden können und daher der Unterricht nicht wie geplant stattfinden kann. So wären Lehrkräfte, immer noch dazu gezwungen, ihren Unterricht sowohl digital als auch analog vorzubereiten, um auf den Fall, dass die Technik versagt, vorbereitet zu sein.

 

Deshalb ist es besser, jemanden vor Ort zu haben, der die Netzwerktechnik kennt und schnelle Ausweichlösungen schaffen kann, wenn sich ein solches Problem nicht sofort lösen lassen sollte. Eine Stelle „Digitaler Hausmeister“ ist eine gute Möglichkeit, um der Komplexität der digitalen Infrastruktur an Schulen gerecht zu werden und für die professionelle Betreuung der Netzwerkstrukturen und aller für die digitale Infrastruktur relevanten Geräte zu sorgen. Auf diese Weise sind individuelle Lösungen je nach Schulform – von der Grundschule bis zum Schulabschluss – und Situation an der Schule möglich. Mit einem digitalen Hausmeister als Brückenbauer zwischen IT und Lehrkraft wird die Voraussetzung zur Umsetzung des Medienkompetenzrahmens erfüllt.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in Fassung der Antragskommission
Version der Antragskommission:

Ersetze digitaler Hausmeister durch digitaler Support

Beschluss: Annahme in Fassung der Antragskommission
Text des Beschlusses:

Die NRWSPD setzt sich dafür ein, dass an jeder Schule eine Stelle „Digitaler Support“ geschaffen wird, die mit einem IT-Spezialisten besetzt wird und folgende Aufgaben umfasst:

  • Überprüfung und, falls notwendig, Vorschläge zur Erweiterung des Bestandes an elektronischen Geräten in der Schule
  • Wartung von elektronischen Geräten, was die folgenden Dinge einschließt: die Aktualisierung der Betriebssysteme, die Überprüfung und ggfs. Aktualisierung der vorhandenen Software, das Aufspielen von neuer Software, wenn Lehrkräfte diese benötigen, die Löschung unerwünschter Inhalte, die Einleitung notwendiger Reparaturen sowie das Erstellen von Bestelllisten zur Weitergabe an die zuständigen Stellen
  • Installation der vom Lehrerkollegium benötigten Software auf neu angeschafften Endgeräte
  • regelmäßige Überprüfung der Endgeräte auf Funktionalität
  • Einrichtung und Pflege eines sicheren Netzwerks
  • Erstellung von „Blacklists“ und „Whitelists“ sowie deren Übertragung auf die Endgeräte, um die Sicherheit der Endgeräte und des digitalen Schulsystems zu gewährleisten
  • Funktion als Ansprechpartner vor Ort für Lehrkräfte bei Problemen mit elektronischen Geräten, wozu auch gehört, kurzfristige Lösungen zu schaffen, damit die Lehrkraft den Unterricht durchführen kann
Beschluss-PDF: